Als nächstes steht auf meiner langen Liste mit den zu besuchenden Orten
Odaiba an, eine künstlich erstelltes Inselgebilde in der Tokyo Bucht. Ich
wusste noch nicht wirklich was mich erwarten wird, im Reiseführer steht so etwas
wie: "...hat sich seit den 90'er Jahren zu einer Hauptattraktion für Touristen
entwickelt...bla bla". Meine Erfahrungen der letzten Tage hat mir gezeigt, dass
wenn im Reiseführer oder sonst wo etwas von grosser Touristenattraktion in
Tokyo steht, dann ist das meistens ein kleiner Furz, und neben, rundherum
und überhaupt überall in der Nähe der Furz-Attraktion,
zweieinhalbtausend Shopping-Angebote... sollte es dieses mal wieder so
sein? Ich nahm die U-Bahn nach Shimbashi und nachher eine Hochbahn... ich
beschloss bei der Station Aomi ausszusteigen, weil von dort aus, ich mich dann
in nördliche Richtung durch Odaiba bewegen konnte. Aus der Hochbahn raus... ein
Toller Ausblick in Richtung Tokyo und auf das Gebäude des Fernsehstation Fuji-TV,
und ab in das Gebäude mit den Namen Palette Town... du ahnst es sicher schon...
Shopping Shopping Shopping. Dieses mal präsentiert in einer Atmosphäre einer
italienischen Stadt des 18. Jahrhunderts. Wirklich toll gemacht, aber eben
Shopping. Ich ging mal expressmässig durch (bedeuted ca. 45 min.) um trotzdem
noch abzuklären ob es nicht doch ein Laden hatte den ich noch nicht gesehen
habe, und dann gings weiter durch Odaiba. Und auf einmal, was sah ich da, eine
Freiheitsstatue, so wie sie auch in New York steht (daneben natürlich ein
Shoppingzenter)... ja, das ist aber eine Touristenattraktion, genau nach meinem
Geschmack, so was will ich nicht sehen, ich will Ninjia's, Godzilla's und
sonstige mutierte Monster und Riesenkampfroboter sehen und nicht diese "Made in
China" kopien... und jetzt noch den schiefen Turm von Pisa please!!!... Was für
eine tolle Idee... das bringt aber richtig Touristen in die Bude.
*Ironie ein* Spontan fällt mir ein, der
Üetliberg bei uns in Zürich ist einfach noch nicht genug effizient genutzt, da
muss eine Idee her, weg mit diesem bescheuerten Restaurant "Top of Zürich"
da oben, "Hageholz diräkt" mit diesem langweiligen Planetenweg-Scheiss... meine
Revolutionäre, Touristenbringende Idee ist: Ein Duplikat der Akropolis aus Athen
auf den Üetliberg bauen, das ist es, das macht Sinn... und als nächstes zwischen
Bellevue und Bürkliplatz, dort wo der Zürichsee in die Limmat mündet, eine
Originalrekonstruktion des Koloss von Rhodoss... aber mit dem Gesicht von Roger
Federer... auf das werden die Touristen abfahren...
*Ironie aus* Ok, als nächstes machte ich mich in Richtung
Regenbogen-Brücke
(Golden Gate Brücke, San Francisco)... ich beschloss über die Brücke zu Fuss
zurück zum Festland zu gehen, das ist nämmlich eine Erfahrung die man gemacht
haben muss. Oder doch nicht? Wie du im Video oben siehst, war ich so ziemlich
die einzige Wurst die diese Erfahrung (2,5km) unbedingt machen wollte. Auf jeden
Fall hat es sich aber gelohnt muss ich sagen, es gab schöne Aussichten auf dem
Spaziergang... das meine ich diesmal wirklich ernst. Auf der anderen Seite
angekommen, bin ich einfach mal der Nase nach in eine Richtung weiterspaziert,
einfach so, crazy stuff nicht wahr? So
richtig Survival mässig! Ich spazierte und spazierte, und spazierte weiter...
bis ich auf einmal am Horizont eine Fatamorgana sah... was sah ich dort? Die
Tour Eiffel? Ja, aber "hei nomal, jetzt isch aber foif vor zwölfi... da
rollts'mer d'Söckli abe" war ich ganz übergeschnappt... die Tour Eiffel in
Tokyo? Yep, das Ding heisst hier aber TokyoTower und hat, wenn man den Tokiotern
glauben schenken will, nichts mit der Tour Eiffel (geschweige denn es sei eine
Kopie) zu tun... ja, genau, und ich heisse ab sofort Hans Peter Nötzli.
Auf jeden Fall dachte ich mir, da ich es sehen kann, kann es auch nicht weit
sein... weit gefehlt, nach einer halben Stunde schien das verflixte Ding einfach
nicht näher zu sein als vorher. Man sagt ja auf See, wenn man eine Insel sieht
und man denkt sie sei ca. eine Seemeile entfernt, dann sind es mindestens
zwei... das war bei mir in diesem Fall auch so. Nach einem langen Marsch kam ich
dann endlich bei diesem Ding an, machte ein paar Fotos und ging dann zu Fuss
weiter Richtung Roppongi und dann über Shibuya nach Shinjuku ins Hotel zurück...
das machte ein Gesamttotal von ca. 25km Fussmarsch...
[In der Zukunft] Das Fuji-TV Gebäude:
[Im 18. Jahrhundert] Im Venus-Fort / Palette Town auf Odaiba:
[In New York und San Francisco] Freiheitsstatue & Rainbow Bridge:
[In Paris] Am Fusse des Towers:
Der Tokyo Tower war schon (trotz trübem Wetter) von der Ferne zu sehen:
Das bekannte Tokyo Big Sight - Ausstellungs- und Kongresszentrum:
Blick von der Promenade aus auf das Odaiba Riesenrad:
Schiff auf dem Weg nach Odaiba (von Asakusa her kommend):
In den Gassen von Shibuya findet man interessante Bars und Restaurants:
Ich entwickle mich noch zum Gefahren- und Hinweisschilder-Fan, hier wieder ein lustiges:
Arbeitsplatz des Tages:
An einem von der Gewerkschaft garantierten 0.5m2 Arbeitsplatz geht hier ein fleissiger Kreuzungs-
aufseher seiner Arbeit nach. Er braucht keine Angst vor Mobbing oder andere Burn-Out auslösende
Geschehnisse am Arbeitsplatz zu haben... in seinem Büro, gibt nur er den Ton an.